
Red Bull hinkt in der Formel 1 hinterher. Was in der abgelaufenen Saison für die zweite Jahreshälfte auch auf der Strecke oft galt, ist in Sachen Windkanal ohnehin bittere Realität. Mit Blick auf die Großbaustelle meldet der Rennstall jetzt immerhin positive Nachrichten.
Red Bull arbeitet mit Hochdruck daran, auf dem Firmengelände in Milton Keynes endlich einen modernen Windkanal zu errichten und ist dabei laut Technikchef Pierre Wache mehr als im Soll.
“Bei den Bauarbeiten und den neuen Maschinen weiß man nie, wann es soweit ist, aber wir sind dem Zeitplan im Moment voraus”, sagte Wache bei “Autosport”.
Genauer gesagt sind es laut Wache drei Monate, man wisse allerdings nie genau, ob es zu Verzögerungen komme, so der Franzose, der von einem “großen Projekt” sprach.
Einsatzbereit soll der Windkanal im Jahr 2026 sein. Red Bull könnte ihn dann für die Entwicklung des Autos für 2027 nutzen.
Bisher muss das Team um Serien-Weltmeister Max Verstappen laut Wache mit dem “ältesten Windkanal des Sports” auskommen. “Ich habe zuletzt schon mit Jos [Verstappen] darüber gesprochen, dass sie den Windkanal schon benutzt haben, als er bei Arrows gefahren ist”, sagte Wache. Jos Verstappen, der Vater von Max, fuhr 2000/01 bei Arrows.
Formel 1: Red Bull gegenüber McLaren im Nachteil
Der veraltete Windtunnel nahe Bedford, laut Teamchef Christian Horner “ein Relikt des Kalten Krieges”, ist für Red Bull im Entwicklungs-Rennen gegen die Konkurrenz mittlerweile eine Hypothek.
McLaren – lange vom Toyota-Windkanal in Köln abhängig – nutzt seit 2023 eine hochmodernen Anlage. Auch Aston Martin rüstet auf, investiert gewaltig in seine Firmenstruktur in Silverstone.
In der abgelaufenen Saison verlor Red Bull die Konstrukteurs-WM an McLaren, das Traditionsteam stand erstmals seit 1998 wieder ganz oben, die Bullen belegten nur Rang drei. Für die kommende Saison bedeutet das zwar etwas mehr Testzeit im Windkanal – aber eben in dem alten Ding.
“Das ist ein altes Tool, das wir einem Update unterzogen haben. Es gibt zwar drin viele neuere Dinge, aber wir haben einige Einschränkungen”, erläuterte Wache die Problematik: “Wir kennen diese Einschränkungen und versuchen, sie zu umgehen, aber das ist natürlich schwieriger, wenn man ein kleines Delta sucht.”
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2025-01-03 15:29:08